Gartenbladl Dezember

St. Sixtus zu Adventzeit (Die Nachtbeleuchtung wird derzeit unterschiedlich diskutiert)
St. Sixtus zu Adventzeit (Die Nachtbeleuchtung wird derzeit unterschiedlich diskutiert)

 

"Im Woid is so staad,
alle Weg san verwaht,
alle Weg san verschniebn,
is koa Steigerl mehr bliebn ..."

 

Liebe Gartenfreunde!

 

(kk) Kriegswinter 1915: Ludwig Thoma streift mit seinem Jagdgehilfen Halmbacher bei großer Kälte durch den tiefverschneiten Wald hoch überm Tegernsee. Gedankenverloren murmelt Thoma  seine Eindrücke vor sich hin. Es werden die einleitenden Worte zu seiner "Heiligen Nacht", die meistgelesene Weihnachtslegende in bairischer Mundart. Eindrucksvoll mit bildgewaltigen Texten überträgt Thoma das Lukas-Evangelium, wie  Christi Geburt vielleicht auch hier im Oberland hätte geschehen können.

 

"Grüne Lunge Wald". Ludwig Thoma war im 20. Jahrhundert sicher der prägendste Schriftsteller der bairischen Sprache. Auch war er seiner Zeit weit voraus: Heute wird die positive Wirkung des Waldes auf die Psyche des Menschen wieder entdeckt. "Waldbaden" unter gebührenbasierter Anleitung ist so eine Zeiterscheinung. Lange war ja der Wald, auch der Privatwald, für jedermann einfach nur so da: Zum erholsamen Spazierengehen oder auch zum Schwammerlbrocken. In der Kriegs- und Nachkriegszeit dann zum Holz- und Tannenzapfensammeln. Bisweilen außerhalb der Legalität aber auch mit langer "Tradtion" zum Wildern und Christbaumstehlen. Heute  im Zeichen der "Klima-Krise" hat man den Wald als "grüne Lunge des Planeten" entdeckt. Bäume entziehen nämlich der Atmosphäre Sauerstoff und setzen Sauerstoff wieder frei. Allein der bayerische Staatswald bindet durchschnittlich jährlich knapp 11 Tonnen CO2 pro Hektar. Interessant ist übrigens, dass ein bewirtschafteter Nutzwald mehr CO2 aufnimmt als ein "naturbelassener" Forst.

 

Praktizierter "Klimaschutz". Selbstverständlich sind wir aktiven Gartenfreunde da "klimaschützend" auch mit von der Partie. Alles, was da rund ums Haus rum so grünt und blüht, absorbiert Kohlendioxyd. Ja, ohne CO2 wäre pflanzliches Wachstum überhaupt nicht möglich. Ein sichtbarer Beweis für die positive Wirkung von CO2 sind vielleicht die wunderschönen Blühstreifen und die blumenreichen Straßenränder auf Strecke zwischen Schliersee und Miesbach. Das ist übrigens eine der meistbefahrenen Bundesstraßen Deutschlands.

 

Wir "praktizierenden Gartler" lassen uns also nicht verunsichern. Am Jahresende können wir schon stolz sein, dass wir mit unserem Steckenfpferd zur Lösung der "Klimakrise" weitaus mehr  beigetragen haben, als irregeleitete, kriminelle "Spinner*innen", die wertvolle Kunstwerke mit Lebensmitteln beschädigen oder sich verkehrsbehindernd auf die Straße kleben. Damit aber auch alles zur eigenen und anderen weiterhin grünt und blüht, hier zum Jahresende wieder unsere praktischen Gartentipps.

 

Euch und Euren Familien wünschen wir eine wundervolle Advents- und Weihnachtszeit.

Gartenbauverein Schliersee

Eure Reiner Pertl und Karl B. Kögl

 

Unten unser "Gartenbladl" für dem aktuellen Monat zum Runterladen und Ausdrucken:

12 Garten-Bladl univers (1).pdf
Adobe Acrobat Dokument 96.7 KB
12 Garten-Bladl univers.docx
Microsoft Word Dokument 59.6 KB

Hier noch die gesamte (meist gesungene) Einleitung zur "Heiligen Nacht" mit vier Strophen:

"Im Woid is so staad,
alle Weg san verwaht,
alle Weg san verschniebn,
is koa Steigerl mehr bliebn.

 

Hörst d'as z'weitest im Woid,
wann da Schnee oba foit,
wann si 's Asterl o'biagt,
wann a Vogerl auffliagt.

Aber heit kunnts scho sei,
Es waar nomoi so fei,
Es waar nomoi so staad,
Dass si gar nix rührn daat.

 

Kimmt de Heilige Nacht
und da Woid is aufgwacht,
schaun de Hasn und Reh,
schaun de Hirsch übern Schnee.


 

"Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge man nicht kennt!"

 

 

(Ralph Waldo Emerson,

US-Amerikanischer Philosoph)

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